27. August 2018
Immobilie finanzieren
Aufbau eines realistischen Finanzierungsplans
Eine gut geplante Finanzierung ist das A und O beim Kauf eines Eigenheims. Wenn Sie eine Immobilie finanzieren wollen, sollten Sie sich zunächst einen realistischen Überblick über Ihre finanziellen Möglichkeiten verschaffen. Erst dann ist es sinnvoll, nach einer geeigneten Immobilie zu suchen. So können mögliche Risiken minimiert und künftige finanzielle Belastungen eingeschätzt werden.
Monatliche Einkünfte
Wie hoch sind Ihre monatlichen Einkünfte? Bei der Aufstellung aller regelmäßigen Einnahmen sollten Sie realistisch sein. Dazu zählen vor allem Nettogehälter, aber auch regelmäßige und langfristige Zahlungen wie Mieteinnahmen, Renten, Kapitaleinkünfte oder Kindergeld. Einnahmen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld werden nur dazugerechnet, wenn diese auch vertraglich sicher sind. Ist Nachwuchs geplant, müssen Sie berücksichtigen, dass möglicherweise ein Elternteil über Jahre hinweg weniger verdienen wird.
Monatliche Ausgaben
Der Finanzierungsplan berücksichtigt auch Ihre monatlichen Ausgaben. Die Auflistung sollte Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, Kfz-Kosten, Versicherungen, Kleidung sowie Freizeitkosten für Mitgliedschaften oder sonstige Aktivitäten beinhalten. Wenn Sie laufende Kredite haben, gehören diese auch auf die Liste. Gleiches gilt für mögliche Unterhaltskosten. Nach der Auflistung aller monatlichen Einnahmen und Ausgaben ergibt die Differenz den Betrag, der Ihnen theoretisch für die Finanzierung Ihrer Wunschimmobilie zur Verfügung steht. Jedoch ist es nicht sinnvoll, alle Reserven in die Hausfinanzierung zu stecken. Sie sollten stets ein finanzielles Polster für ungeplante Ausgaben wie eine neue Waschmaschine oder eine Autoreparatur einplanen.
Eigenkapital beim Immobilienkauf
Eigenkapital ist ein wichtiger Teil der Finanzierung. Denn je höher das Darlehen für den Kauf der Immobilie ist, desto teurer ist auch die Finanzierung. Wenn Sie also eine Immobilie anteilig mit Eigenkapital kaufen, senken Sie nicht nur die Finanzierungskosten, sondern können von Beginn an höher tilgen und das Objekt entsprechend schneller abbezahlen. Es empfiehlt sich, 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital mitzubringen. Zum Eigenkapital zählt zum Beispiel Guthaben auf einem Sparbuch, einem Geldmarktkonto, im Bausparvertrag oder in Aktienfonds.
Nebenkosten bedenken
Der Kaufvertrag ist neben der Kaufsumme mit weiteren Kosten verbunden. Dazu zählen Notar- und Grundbuchgebühren, Grunderwerbsteuer und in manchen Fällen auch die Maklerprovision. Nach den Kaufnebenkosten kommen für Immobilienbesitzer automatisch auch die monatlichen Nebenkosten hinzu. Das sind Ausgaben für Strom, Wasser, Wärme, Versicherungen für die Immobilie und den Hausrat sowie die jährliche Grundsteuer und kommunale Wasser- und Müllgebühren. Auch deshalb sollte der Finanzierungsplan finanzielle Reserven berücksichtigen.
Zu Beginn des Ruhestands sollte das Eigenheim schuldenfrei sein
Der Hauskredit sollte spätestens am Ende der Berufslaufbahn voll oder zum überwiegenden Teil zurückgezahlt sein, weil dann das verfügbare Einkommen sinkt und die monatlichen Raten unverhältnismäßig hoch würden. Auch wichtig: Für die private Altersvorsorge müssen vor dem Renteneintritt auch noch Mittel übrig sein. Wenn es hier eng wird, könnte es besser sein, die Ansprüche beim Immobilienkauf herunterzuschrauben und Abstriche bei Lage oder Größe zu machen.
Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch einen Berater bei Ihrer Bank oder die für diese Themen zuständigen Ämter nicht ersetzen.