8. Juli 2024
Trinkgeld im Urlaub
Welche Beträge sind angemessen?
Trinkgeld wird immer gern gesehen und ist ein Zeichen der Wertschätzung. Doch in welchen Branchen ist es üblich und wie viel ist angemessen? Die Höhe des Trinkgelds hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Servicequalität, der Art der Dienstleistung, der Region und selbstverständlich vom eigenen Ermessen.
Diese Richtlinien können hilfreich sein
Grundsätzlich besteht keine Verpflichtung, Trinkgeld zu geben. Doch es drückt aus, dass Sie mit einem erbrachten Service zufrieden sind, z. B. mit der Bedienung in einem Restaurant, einem Taxifahrer oder dem Zimmerservice. Zwar hängt es von Land, Kultur und Branche ab, welche Trinkgeldhöhe als angemessen gilt, aber es gibt ein paar Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können:
- Restaurant oder Café: In vielen Ländern sind hier 10 bis 15 Prozent des Rechnungsbetrags üblich, wenn keine Servicepauschale in der Rechnung enthalten ist. In einigen Ländern wie den USA und Kanada sind bis zu 20 Prozent die Regel. Es kommt auch vor, dass der Gastronom das Trinkgeld sammelt und unter den Mitarbeitern aufteilt.
- Hotel: Mit etwa 1 bis 2 Euro Trinkgeld pro Tag machen Sie den Zimmermädchen oder Kofferträgern eine Freude.
- Taxi: Die Fahrer tragen eine recht hohe Verantwortung. Belohnen Sie diese mit einem Obolus von mindestens 10 Prozent zusätzlich zum Fahrpreis.
- Friseur- oder Kosmetiksalon: Ein Trinkgeld von etwa 10 Prozent gilt hier als ein angemessenes Dankeschön.
Höhe des Trinkgelds unterscheidet sich von Land zu Land
Je nachdem, in welchem Land Sie Urlaub machen, gehört Trinkgeld zum guten Ton. Während es in vielen Gegenden als Fauxpas gilt, kein Trinkgeld zu geben, wird Trinkgeld in manchen Ländern wie China und Japan jedoch in vielen Fällen als Beleidigung empfunden. Was die Erwartungen bezüglich der Trinkgeldhöhe angeht, gelten die Menschen in nordeuropäischen Ländern als zurückhaltend.
In Richtung Süden erwarten Servicekräfte meist einen höheren Betrag als ein Dankeschön, da die Gehälter dort eher gering sind. Recherchieren Sie daher am besten vor Ihrer Reise die Gepflogenheiten im Zielland und welche Reisezahlungsmittel üblich sind. Wenn Sie in außereuropäische Länder reisen, sollten Sie sich außerdem rechtzeitig die passende Währung bestellen. Denn Trinkgeld wird häufig noch bar bezahlt. So kommen Sie bei der Taxifahrt vom Flughafen oder gegenüber dem Kofferträger im Hotel nicht in Verlegenheit.
Trinkgeld in Europa
Wenn Sie in Urlaubsländer wie Spanien, Portugal, Frankreich oder Griechenland reisen, sollten Sie Ihre 10 bis 15 Prozent Trinkgeld für den Kellner einfach auf dem Tisch liegen lassen und auf das Wechselgeld verzichten.
In der italienischen Gastronomie ist das Entrichten eines Obolus eher nicht vorgesehen. Denn häufig beinhaltet die Rechnung ohnehin eine Servicepauschale für Gedeck und Brot. In Bars hingegen finden Sie ab und zu eine kleine Schale oder ein Sparschwein für Trinkgeld. In vielen Hotels gehört zudem ein Trinkgeld für das Zimmermädchen von einem Euro pro Tag zum guten Ton.
Auch in Großbritannien und Irland kann bereits auf der Rechnung eine Servicepauschale mit berechnet sein. Ein kleines „tip“ wird im Restaurant oder zusätzlich zum Fahrpreis bei einer Taxifahrt trotzdem gern gesehen. Im Pub finden sich auch immer häufiger Gläser für Trinkgeld.
Trinkgeld in Skandinavien
In nordeuropäischen Urlaubsländern hat das Thema Trinkgeld keinen hohen Stellenwert. In Restaurants und Hotels ist der Service meist schon in der Rechnung enthalten. Wenn Sie aber zufrieden damit sind, können Sie den zu zahlenden Betrag einfach aufrunden und auf Ihr Wechselgeld verzichten. Portiers, Kofferträger und Zimmermädchen erhalten meist eine kleine finanzielle Anerkennung. In Norwegen, Dänemark und Finnland sind in der Regel fünf Prozent Trinkgeld üblich. In Schweden ist es mittlerweile sehr verbreitet, ein Trinkgeld zu zahlen. Dieses liegt meist bei etwa zehn Prozent. Im Gegensatz zu südlichen Ländern ist es in Skandinavien gängig, das Trinkgeld per Karte zu entrichten. Dazu lässt Sie die Servicekraft in Restaurants oder Bars den gewünschten Betrag ins Lesegerät eingeben.
Trinkgeld in den USA und Kanada
In Nordamerika sollte das Trinkgeld 15 bis 20 Prozent der Rechnungssumme betragen. Vor allem in den Vereinigten Staaten kommt dem "tip" eine hohe Bedeutung zu, da Servicekräfte wie Kellner oder Zimmermädchen häufig sehr niedrige Löhne erhalten. Im Hotel gelten ein Dollar pro Gepäckstück für den Kofferträger und ein bis fünf Dollar pro Nacht für den Zimmerservice als angemessen. Möchten Sie Letzteres zahlen, legen Sie eine kurze Notiz dazu, um klarzumachen, für wen das Geld bestimmt ist. Taxifahrer erhalten im Durchschnitt 15 Prozent Trinkgeld.
Trinkgeld in Australien und Neuseeland
In Australien und Neuseeland ist Trinkgeld weniger üblich als in anderen Ländern und wird daher nicht erwartet. Möchten Sie jedoch freiwillig einen besonders guten Service belohnen, sind ungefähr zehn Prozent angemessen. Sie können zum Beispiel Trinkgeld geben, wenn Sie ein Reiseführer mehrere Tage lang begleitet. Hier sind ein bis zwei Euro pro Tag und pro Person angemessen. In Neuseeland ist es mittlerweile auch üblich, dem Taxifahrer Trinkgeld zu geben. Dabei reicht es aber, den Betrag aufzurunden.
In diesen Ländern gilt Trinkgeld als Beleidigung
In Japan, China oder Thailand sind die Gepflogenheiten anders: Trinkgeld gehört hier nicht zur Kultur. Viele empfinden es sogar als unhöflich oder beleidigend. Denn guter Service wird als selbstverständlich angesehen. Zeigen Sie Ihre Dankbarkeit lieber in Form von höflichen Begrüßungen, Verbeugungen und Danksagungen nach dem Essen. In Touristenzentren oder größeren Hotels können Sie dem Servicepersonal aber grundsätzlich ein kleines Trinkgeld geben.