Wie sich in den eigenen vier Wänden die Heizkosten senken und Energie sparen lässt, beschäftigt gerade viele Menschen. Durch einen Austausch Ihrer alten Fenster halten Sie die Wärme bis zu 20 Prozent besser in Ihren Räumen. Deswegen stellen die KfW-Bankengruppe (KfW), die frühere Kreditanstalt für Wiederaufbau, und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) umfangreiche Fördermittel für einen Fenstertausch bereit.
Fenster finanzieren mit Förderung
Durch Fenstertausch Energiekosten senken und Schallschutz verbessern
Warum und wann sollten Sie Fenster austauschen?
Durch einen Fenstertausch halten Sie bis zu 20 Prozent mehr Wärme in Ihren Räumen und sparen bis zu 15 Prozent Energiekosten. Außerdem bieten moderne Fenster einen besseren Schallschutz und verringern so den Lärm von außen. Auch die Sicherheit moderner Fenster spielt eine große Rolle. Denn mit höheren Sicherheitsmerkmalen erschweren sie Einbrechern das Eindringen.
Fenster, die älter als 20 Jahre sind, sollten in der Regel ersetzt werden. Diese Fenster entsprechen meist nicht mehr den heutigen Standards an Wärmedämmung, Energieeffizienz und Einbruchschutz. Weitere Gründe für den Fenstertausch sind:
- sichtbare Schäden am Fenster,
- kaputter Schließmechanismus,
- mangelnde Dichtigkeit,
- veraltete Verglasung,
- Kondenswasser an den Scheiben,
- unzureichender Schallschutz,
- unzureichender Einbruchsschutz.
Fenstertausch: Kostenübersicht
Für den Austausch eines Fensters mit einer Standardgröße von 130 cm mal 130 cm können Sie mit durchschnittlich 630 bis 1.175 Euro rechnen. Die Kosten ergeben sich aus den folgenden drei Punkten:
Preis eines neuen Fensters | ca. 479 – 926 EUR |
Demontage/Entsorgung alter Fenster | ca. 50 – 100 EUR |
Montage der neuen Fenster | ca. 100 – 150 EUR |
Den Fensterpreis beeinflussen unterschiedliche Faktoren wie Material, Größe, Glasart, Verglasungsart oder zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel ein Schiebemechanismus. Für ein Wärmedämmfenster in der Größe 130 cm mal 130 cm mit Dreifachverglasung sollten Sie mit folgenden Kosten rechnen:
Fensterart | Kosten inkl. Montage |
Kunststoff | ca. 500 EUR |
Kunststoff/Aluminium | ca. 600 EUR |
Holz | ca. 640 EUR |
Holz/Aluminium | ca. 790 EUR |
Aluminium | ca. 630 EUR |
Fenster mit Doppelverglasung sind in der Anschaffung zwar günstiger, allerdings erreichen sie meist nicht die Dämmleistung, also den sogenannten U-Wert, der nötig ist, um Fördermittel zu erhalten. Deswegen lohnt es sich, über den Erwerb von Fenstern mit Dreifachverglasung nachzudenken. Denn durch den staatlichen Investitionszuschuss kann diese Anschaffung unterm Strich günstiger sein.
Unterschiede beim Material
Bei Fenstern haben Sie die Wahl zwischen drei gängigen Materialien: Kunststoff, Holz und Aluminium. Kunststofffenster sind günstig in der Anschaffung, wartungsarm und haben eine gute Wärmedämmung. Holzfenster sind energieeffizient und umweltfreundlich, müssen jedoch hin und wieder mit Holzschutzmitteln behandelt werden. Aluminiumfenster sind widerstandsfähig und wartungsarm, bieten jedoch eine geringere Wärmedämmung.
Unterschiede bei der Verglasung
Fenster mit Dreifachverglasung sparen wegen der geringeren Wärmedurchlässigkeit mehr Kosten als Fenster mit Zweifachverglasung. Jedoch sind dreifach verglaste Fenster nicht für jedes Gebäude geeignet. Bei ungedämmten Fassaden würde die Luftfeuchtigkeit nicht mehr an den Fenstern kondensieren, sondern an den Wänden. Das kann zu Schimmel führen. Doch bei der Verglasung spielt nicht nur die Wärmeisolierung eine wichtige Rolle. Folgende Zusatzfunktionen der Verglasung können sinnvoll sein:
- Schallschutzverglasung reduziert den Lärm von draußen.
- Sicherheitsverglasung ist widerstandsfähiger gegen Einbruch.
- Sonnen- und Hitzeschutzverglasung verringert die Einstrahlung von Sonnenlicht.
- Selbstreinigende Verglasung nutzt den Regen, um Schmutz abzuwaschen.
- Smart Glass steuert die Lichtdurchlässigkeit der Fenster.
Bedeutung des U-Werts
Um beim Fenstertausch von Zuschüssen und Förderkrediten zu profitieren, muss ein bestimmtes Maß an Wärmedämmung erreicht werden. Der entscheidende Kennwert dabei ist der Wärmedurchgangskoeffizient U oder auch „U-Wert“. Dieser gibt an, wie viel Wärmeenergie eine Immobilie über ein Fenster verliert. Die Messeinheit für den U-Wert wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin angegeben und lässt sich mit folgender Formel berechnen: Watt durch Quadratmeter mal Kelvin, also W / (m2 x K).
Je niedriger der U-Wert eines Fensters ausfällt, desto geringer ist der Wärmeverlust. Der U-Wert eines Einscheibenglases liegt bei durchschnittlich 5,9 W/ (m² x K). Ein Fenster mit Zweifachverglasung weist einen U-Wert von 1,1 bis 1,4 W/ (m² x K) auf. Bei Dreifachverglasung sind es circa 0,5 bis 0,9 W/ (m² x K). Für eine Förderung ist ein U-Wert von maximal 0,95 W/ (m² x K) erforderlich. Die Details regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das die Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst hat.
BAFA-Förderung
Seit 2021 gilt beim Fensteraustausch die neue „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ in der Version Einzelmaßnahme (BEG EM). Mit der neuen Förderung subventioniert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) den Fensteraustausch bei bestehenden Gebäuden mit 15 Prozent. Die Basisförderung erhöht sich um weitere fünf Prozent, wenn der Fensteraustausch bereits in einem „Individuellen Sanierungsfahrplan“ (ISFP) eingeplant war. Mit diesem vom Energieberater erstellten Plan können Sie bis zu 12.000 Euro Fördermittel erhalten. Das entspricht 20 Prozent des maximal förderfähigen Betrags von 60.000 Euro pro Wohneinheit.
BAFA-Programm | Gebäude | Förderung & Anforderungen |
Bundesförderung für effiziente Gebäude, Einzelmaßnahme (BEG EM) |
Altbau | - 15 % Förderung (2.000 – 60.000 EUR - 5 % Bonus mit Individuellem Sanierungsfahrplan (ISFP) vom Energieberater - U-Wert von < 0,95 W/ (m² x K) oder niedriger - Förderung muss vor Sanierungsbeginn gestellt werden |
KfW-Förderung
Wenn Sie eine umfassende Sanierung mit Fenstertausch planen und dadurch einen KfW-Effizienzhausstandard erreichen, können Sie auch auf einen zinsgünstigen Förderkredit von bis zu 150.000 Euro der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) zurückgreifen. Die Förderung beginnt bei fünf Prozent für das KfW-Effizienzhaus Denkmal und kann bis zu 45 Prozent für das KfW-Effizienzhaus 40 reichen, was einem Höchstbetrag von 67.500 Euro entspricht. In diesen Fördersätzen sind neben den Boni auch Tilgungszuschüsse enthalten.
KfW-Programm | Vorhaben | Förderung & Anforderungen |
KfW-Kredit 261 | Sanierung zum Effizienzhaus | - zinsgünstiger Kredit bis zu 150.000 EUR - Fördersatz bis zu 45 EUR (max. 67.500 EUR pro Wohneinheit) - Energie-Effizienz-Experte zwingend erforderlich |
Persönliche Beratung bei Ihrer Bank
Möchten Sie die Fenster Ihrer Immobilie erneuern und benötigen dazu ausführliche Informationen über Fördermöglichkeiten? Lassen Sie sich bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort detailliert beraten. Gemeinsam mit einem Bankberater finden Sie eine Finanzierung, die auf Ihre Wünsche zugeschnitten ist.
Mit unserem Kreditrechner können Sie ganz einfach Ihre persönliche Rate berechnen.
Fragen und Antworten zum Thema "Fenster finanzieren"
Ein Energieeffizienz-Experte ist ein zertifizierter Energieberater, der weiß, welche Förderungen für Sie infrage kommen. Die Einbindung eines Experten ist für alle Programme der Fenster-Förderung vorgeschrieben. Den Tilgungszuschuss zum KfW-Förderkredit erhalten Sie erst, wenn der Experte nach Umsetzung der Sanierung schriftlich bestätigt hat, dass die Arbeiten durchgeführt wurden. Lassen Sie sich von einem Mitarbeiter Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort ausführlich zu den Finanzierungsmöglichkeiten für eine Modernisierung beraten.
Ja, denn die Kosten einer Sanierung sind von der Steuer absetzbar. In Ihrer Einkommenssteuererklärung können Sie den Einbau neuer Fenster geltend machen und so bis zu 20 Prozent Steuern sparen. Das ist auch nach Ende der Bauarbeiten noch möglich. Voraussetzung ist, dass Sie das Gebäude selbst bewohnen und dass dieses mindestens 10 Jahre alt ist. Neben der Möglichkeit einer Steuererleichterung gibt es noch regionale Förderprogramme von Kommunen und Städten.
Stellen Sie Ihren Antrag, bevor Sie Material anschaffen oder Aufträge zum Umbau an Handwerker vergeben. Wenn Sie schon Baumaßnahmen ergriffen haben, verspielen Sie die Zuschüsse unter Umständen.
Die Investition in Kunststofffenster rentiert sich nach etwa 9 Jahren, in Holzfenster nach ungefähr 11 Jahren und Aluminiumfenster erst nach 18 Jahren.