Was ist der Nennwert einer Aktie?

Das sollten Aktionäre wissen

Wenn Sie Ihr Geld in Wertpapiere investieren, sollten Sie den Begriff Nennwert kennen. Worum es sich dabei handelt und wie die Formel zur Berechnung einer sogenannten Nennwertaktie lautet, erfahren Sie hier.

Nennwert einer Aktie: Definition

Der Nennwert – auch Nominalwert oder Nennbetrag genannt – ist der gesetzlich festgelegte Wert eines Zahlungsmittels wie Banknoten oder Münzen. Der Wert wird in Geldeinheiten, zum Beispiel Euro, auf den Geldschein aufgedruckt. Auch bei Geldanlagen wie Aktien gibt es einen Nennwert, der ebenfalls auf die Aktienurkunde aufgedruckt ist. Der Nennwert einer Aktie ist der Teilbetrag des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft. Nach § 8 Absatz II des Aktiengesetzes, kurz AktG, muss der Mindestnennwert einer Aktie einen Euro betragen. Eine Aktie hat neben dem Nennwert auch einen Kurswert.

Das ist der Unterschied zwischen Nennwert und Kurswert

Im Gegensatz zum Nennwert ist der Kurswert der aktuelle Marktpreis, zu dem eine Aktie an der Börse gehandelt wird. Dieser Wert unterliegt Schwankungen und wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Der Kurswert kann über oder unter dem Nennwert liegen, er wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, wie der wirtschaftlichen Leistung des Unternehmens, Zinsentwicklungen, Markttrends und der Stimmung bei den Investoren und an der Börse.

So berechnen Sie den Nennwert einer Aktie

Der Nennwert einer Aktie lässt sich berechnen, indem das Grundkapital eines Unternehmens durch die Anzahl der herausgegebenen Aktien dividiert wird. Bei einem Grundkapital von zehn Millionen Euro und einer Anzahl von einer Million ausgegebenen Aktien beträgt der Nennwert einer Aktie also zum Beispiel zehn Euro.

Deshalb ist der Nennwert wichtig

Durch den Nennwert ist der Anteil, den die Aktie vom Grundkapital eines Unternehmens ausmacht, verbrieft. Er gibt so auch an, welchen Anteil der Aktionär von diesem Unternehmen besitzt. Aus diesem Anteil leitet sich das Stimmrecht auf der Aktionärsversammlung und das Recht auf Gewinnbeteiligung ab.

Wichtig ist auch zu wissen, dass eine Kapitalerhöhung Auswirkungen auf den Einfluss von Aktionären hat, die bereits Anteile halten. Denn bei einer Kapitalerhöhung wird das Grundkapital erhöht, indem neue Aktien ausgegeben werden. Da der Nennwert der bereits vorhandenen Altaktien aber gleichbleibt, sinkt der relative Anteil, den die Altaktionäre halten. Um dies zu vermeiden, können Altaktionäre ebenfalls neu ausgegebene Aktien kaufen, um ihren Kapitalanteil am Unternehmen aufrechtzuerhalten.

Auch eine Kapitalsenkung kann Einfluss auf den Nennwert haben. In diesem Prozess wird das Grundkapital des Unternehmens reduziert, zum Beispiel um Verluste abzudecken oder überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückzuzahlen. Bei einer Kapitalherabsetzung zur Verlustdeckung wird der Nennwert der Aktien entsprechend herabgesetzt. So wird der Buchwert des Unternehmens und damit einhergehend sein Kapital reduziert.

Bei einer Herabsetzung zur Rückzahlung von überschüssigem Kapital kann es vorkommen, dass der Nennwert der Aktien heruntergesetzt und die Differenz an die Aktionäre ausgezahlt wird.

Nennwert bei festverzinslichen Wertpapieren

Im Unterschied zu Aktien ist der Nennwert bei festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen der Betrag, den ein Emittent – zum Beispiel ein Unternehmen oder ein Kreditinstitut – dem Anleger schuldet. Eine Stückelung bezeichnet dabei den kleinsten kaufbaren Nennwert einer Anleihe. Anleger können immer nur ein Vielfaches dieser Stückelung kaufen. Diesen Betrag zahlt der Schuldner dem Käufer der Anleihe am Ende der Laufzeit zurück – falls kein anderer Rückzahlkurs angegeben ist. 

Vom Nennwert einer Anleihe hängt auch ab, wie viele Zinsen ein Anleger bekommt, denn die Zinszahlungen (auch Kuponzahlungen genannt) werden als Prozentsatz dieses Nennwertes festgelegt. Bei einer Anleihe mit einem Nennwert von 1000 Euro und einem Kupon von 5 Prozent werden dem Anleger also jährlich 50 Euro Zinsen gezahlt.

Nennwertlose Aktien

Es gibt auch Unternehmen, die nennwertlose Aktien emittieren. Diese werden auch Stückaktien genannt. Dabei stellen die Aktien prozentuale Anteile dar, die zusammen 100 Prozent des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft ergeben.

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Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch einen Berater bei Ihrer Bank, die für diese Themen zuständigen Ämter oder durch einen Steuerberater nicht ersetzen.